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Aktueller Star Citizen Spendenstand

Da es immer wieder teils heftige Diskussionen zu Pay2Win (oder auch pay-to-win, p2w) in Star Citizen gibt, möchte ich das Thema mal ein wenig näher beleuchten...

No Pay2WinWährend der Entwicklungszeit des Spiels ist es möglich, die Finanzierung mittels einer Spende zu unterstützen - diese Methode wird auch Crowdfunding genannt und wurde in den letzten Jahren besonders durch Kickstarter bekannt.
Je nachdem, wie viel Geld man für Star Citizen spendet, bekommt man ein entsprechend großes "Dankeschön" zurück - das können unterschiedliche Merchandise-Artikel sein, wie z.B. ein T-Shirt, oder aber auch Spielepakete mit (evtl. erst später) ingame spielbaren Raumschiffen unterschiedlicher Größe und Funktion. Wer mehr spenden will, kann auch mehrere Schiffe seinem Hangar hinzufügen.
Nun könnte man sagen, dass man die Schiffe also für Echtgeld kauft - das ist natürlich nicht falsch. Ob man nun spendet oder kauft, es kommt im Endeffekt aufs Gleiche hinaus - man hat danach (meistens) ein Schiff im Hangar stehen.

Also doch alles Pay2Win ?

Wer also mehr Geld ausgibt, kann sich größere und somit bessere Schiffe kaufen, die er auch noch mit besserer Bewaffnung ausstatten kann. Dies natürlich allerdings nur während der Crowdfunding-Kampage, also während der Entwicklung des Spiels. Wer hier hunderte oder tausende Euro ausgibt, kann sich seinen Hangar mit dutzenden Schiffen vollstellen.
Und er kann jetzt während der Alpha-Phase schon mit dem ein oder anderen "besseren" Schiff kämpfen oder Rennen fliegen.
Allerdings muss es nicht zwingend sein, dass ein (von den Werten her) besseres Schiff auch immer einen Kampf gewinnen muss, denn im Spiel entscheidet meistens Skill über Ausstattung, d.h. ein ach so tolles Schiff bringt nicht viel, wenn man es nicht vernünftig fliegen kann.

Pay2Win bedeutet ja eigentlich, dass man durch das Ausgeben von Echtgeld im Spiel sich so große Vorteile gegenüber anderen verschafft, dass man (zumindest beim PvP) gegen sie gewinnt. Oftmals wird dies bei einigen Free2Play-Spielen derart auf die Spitze getrieben, dass es bestimmte "Super-Waffen" oder besonders gute Ausrüstung nur gegen Echtgeld zu kaufen gibt, die im Spiel selbst nicht erspielbar ist. In anderen Spielen wiederum werden die ingame-(Zeit-)Kosten zum Erspielen eines solchen "Super-Gegenstandes" dermassen in die Höhe getrieben (z.b. durch grinden), dass man hier kaum Chancen hat, jemals an einen solchen Gegenstand kostenlos zu gelangen.

Dies soll in Star Citizen anders laufen. Sobald das eigentliche Spiel (also das persistente Universum) online geht, wird man keine Raumschiffe mehr per Echtgeld kaufen können. Ab dann geht dies nur noch über ingame-Währung.
Es wird (zur weiteren Finanzierung des Spiels) jedoch die Möglichkeit geben, ingame-Währung mittels Echtgeld zu kaufen - hierbei gibt es jedoch Tages- und Gesamtlimits. Das Gesamtlimit ist relativ niedrig angesetzt (nach derzeitigen Aussagen), so dass man damit kein (größeres) Schiff kaufen kann. Eigentlich wird es wohl nur dafür ausreichen, um Reparaturen, Treibstoff und diverse Ausrüstung kaufen zu können.
Dies ist dazu gedacht, Spielern mit weniger Online-Zeit die Möglichkeit zu geben, durch Ausgabe von Echtgeld ein wenig Zeit zu sparen. Dadurch müssen sie z.B. keinen Handel betreiben, um ingame-Währung für Treibstoff und Ausrüstung zu erwirtschaften, sondern können sich mit dem beschäftigen, was ihnen mehr Spaß macht, wie z.B. Erkundungen, Quests usw.
Durch die Beschränkung auf den Kauf von ingame-Währung wird es zudem nie Gegenstände geben, die man sich nicht ingame erarbeiten kann. Desweiteren soll es Gegenstände geben, die man auch nicht mittels ingame-Währung kaufen kann, sondern die man sich erspielen MUSS. Auch soll der Aufwand zum Erreichen eines Ziels nicht künstlich in die Länge gezogen und somit zur Echtgeld-Ausgabe animiert werden.

Aber wer sich jetzt (während der Alpha-Phase) schon viele Schiffe gekauft hat, der hat doch bei Spiel-Start enorme Vorteile?

Das kann man so oder so sehen. Klar hat derjenige schon viele tolle Schiffe in seinem Hangar und muss sich diese nicht erst erspielen. Aber ist dies erstrebenswert? Wo bleibt dann der Spielspaß, auf ein gewisses Ziel hinzuarbeiten, wenn man schon alles hat? Dies ist jedoch Ansichtssache, da jeder Mensch wahrscheinlich andere Spielziele verfolgt.
Nicht zu verachten ist jedoch, dass all diese Schiffe ja auch Unterhalt kosten, denn selbst mit LTI müssen die Schiffe betankt, repariert und ausgerüstet werden. Und das kostet gerade bei größeren Schiffen sicher nicht wenig Geld. Dies wiederum muss aber alles erstmal erspielt werden, was vielen Spielern wahrscheinlich noch gar nicht so richtig bewusst ist.

Ein weiteres Problem ist ja auch: wer soll denn all diese Schiffe überhaupt fliegen? Ein Spieler kann nun mal immer nur eines seiner Raumschiffe zur gleichen Zeit fliegen. Klar hat er einen größeren Fuhrpark und kann je nach Mission evtl. das passende Schiff wählen, aber gibt ihm das wirklich einen so großen Vorteil, dass man von Pay2Win sprechen kann?
Laut Chris Roberts soll es relativ schnell gehen, sich ein größeres Schiff zu erspielen - zwar gibt es noch keine gesicherten Aussagen dazu, aber es soll (für einen durchschnittlichen Spieler) keine 4 Wochen dauern, um sich z.B. eine Constellation zu erarbeiten. Das bedeutet wiederum, dass ziemlich zügig der anfängliche Vorteil von Spielern mit vielen oder großen Schiffen verpuffen wird.
Es ist ja in jedem Spiel so, dass neue Spieler gegenüber Veteranen (mit mehr oder besserer Ausrüstung) grundsätzlich erstmal im Nachteil sind - das hat aber nichts mit Pay2Win zu tun.

Ein weiterer Aspekt gegen Pay2Win ist der, dass es die "gute" Ausrüstung nicht in jedem x-beliebigen Shop zu kaufen gibt. D.h. man muss erstmal einen Planeten im All finden, wo es bessere Gegenstände zu kaufen gibt. Echtgeld nützt da nur wenig, man muss also spielen, um an solche Ausrüstung zu gelangen. Und wie bereits weiter oben erwähnt, wird es auch Gegenstände geben, die man gar nicht kaufen, sondern nur erspielen kann.

Natürlich lässt es sich nicht ganz abstreiten, dass man durch den Kauf von ingame-Währung mit Echtgeld einen gewissen Vorteil bekommt. Dieser ist jedoch meines Erachtens durch die auferlegten Limits und die Spielmechanik nicht so groß, dass man hier von Pay2Win sprechen kann. Es wird natürlich immer wieder Spieler geben, die versuchen, solche System zu umgehen, um sich einen größeren Vorteil zu verschaffen. Da können wir nur auf CIG vertrauen, dass sie so etwas möglichst schnell unterbinden.

Das Umwandeln von Echtgeld in ingame-Währung hat einen weiteren positiven Nebeneffekt: Goldfarmer werden es sehr schwer haben, in Star Citizen Fuß zu fassen. Ganz unterbinden wird man dies wahrscheinlich nicht können, aber so lukrativ, wie in anderen Spielen, wird das Geschäft hier sicher nicht sein...

Zum Schluß möchte ich darauf hinweisen, dass man bereits mit 24 € (ohne Alpha und Beta) oder mit 36 € (samt Zugang zur Alpha und Beta) ab 49 € ins Spiel einsteigen kann - Singleplayer und Online-Universum gibt es zusammen ab 65 €. Alles darüber hinaus hilft zwar der Finanzierung der Entwicklung von Star Citizen, aber es ist kein Muss, da man im späteren Spiel alles auch ohne zusätzliches Echtgeld ingame erspielen kann.
Zusätzliche Ausgaben werden wahrscheinlich in Form von Add-Ons notwendig - aber das wird die Zukunft zeigen.


Nachtrag:

Oftmals wird auch die Lebenslange Versicherung (LTI) für Raumschiffe in einem Atemzug mit Pay2Win genannt. Aber auch hier kann man dies relativ leicht entkräften:
LTI gab es nur für einen begrenzten Zeitraum für diejenigen unter den Backern, welche relativ früh in die Entwicklung des Spiels investiert und somit auch ein höheres Risiko getragen haben. Aktuell gibt es nur noch für sogenannte Concept-Sales die Lebenslange Versicherung - aber auch hier trägt der Backer das Risiko, ein Schiff zu bekommen, welches später evtl. ganz anders aussieht als noch in der Konzept-Phase.
LTI bedeutet, dass der Spieler für genau dieses Raumschiff (in der jeweiligen Grundausstattung, denn alle Extras müssen zusätzlich versichert werden) keine Versicherung mehr mit ingame-Währung bezahlen muss. Ansonsten ist LTI identisch zur normalen Versicherung, die Spieler später alle paar Monate für ihr Schiff zahlen (sollten). Laut Chris Roberts Aussage sind die Kosten für so eine Versicherung sehr gering, so dass der "Vorteil" von LTI kaum ins Gewicht fällt.


Nachtrag 2:

Eines unserer GSI-Gangmitglieder hat mich darauf hingewiesen, evtl. mal zu klären, was denn das "Win" in Star Citizen eigentlich bedeutet?

Beim PvP (Spieler gegen Spieler) dürfte dies ziemlich klar sein - hier geht es darum, das feindliche Raumschiff abzuschiessen, bevor das eigene zerlegt wird. Darüber entscheidet im Spiel vorrangig der Skill, wie man es jetzt bereits in der Alpha-Phase schon gut erkennen kann. Erst wenn der Skill beider Piloten ungefähr gleich gut ist, dann entscheidet natürlich das Raumschiff bzw. dessen Ausrüstung und Bewaffnung. Und genau hier würde dann wirklich ein Vorteil entstehen, wenn jemand vorher mittels großzügiger Spenden "bessere" Schiffe bekommen hat. Aber wie bereits weiter oben beschrieben, wird sich dieser Vorteil nach ein paar Wochen mehr oder weniger verflüchtigen, wenn andere Spieler sich ebenso gute Schiffe erspielt haben. Zudem ist dieser Vorteil auch mit dem von Veteranen gegenüber Neulingen zu vergleichen, aber auch hier "heilt die Zeit alle Wunden"...

Aber wo in Star Citizen gibt es sonst noch ein "Win" ?

Es gibt diverse Ranglisten auf der RSI-Webseite, wo Spieler ihre Bestwerte oder -zeiten sehen können, welche sie im Arena-Commander erspielt haben. Allerdings handelt es sich hierbei um einen Kampfsimulator innerhalb des Spiels und hat deshalb nicht wirklich etwas mit dem eigentlichen Spiel (dem persistenten Universum) zu tun. Hier wird es (nach bisheriger Erkenntnis) keine Ranglisten geben. Es gibt hier also keinen Grund, zu "gewinnen".
Mir fällt da eigentlich nur noch eine Sache ein, bei der es in Star Citizen irgendwas zu gewinnen gäbe - die Entdeckung von unbekannten Sprungpunkten und der damit verbundenen Eintragung des Entdeckers in der Galactapedia. Hier wird es für viele Entdecker wichtig sein, dass möglichst oft ihr Name erwähnt wird und sie zu den größten Entdeckern der Geschichte gehören. Auch hier hat natürlich ein Spieler mit z.B. einem Carrack-Entdeckungsschiff wahrscheinlich bessere Chancen, einen Sprungpunkt zu finden, als ein Spieler mit einer Origin 315p. Allerdings gibt es bisher zum Thema Sprungpunkt-Entdeckung kaum detailierte Informationen, so dass man hier vorerst nur spekulieren kann.

Natürlich kann man zum "Gewinnen" auch noch den Kampf gegen die Computer-Gegner hinzuzählen - hier könnte es z.B. einen "Wettkampf" geben, wer besonders viele Bossgegner besiegt und somit wieder in den Geschichtsbüchern steht.
Dann wäre da noch das Sammeln von Schiffen im Hangar - wobei es hier wahrscheinlich eher ums "Prahlen" als ums Gewinnen geht. Genauso verhält es sich mit dem Handel und dem damit verbundenen Anhäufen von ingame-Währung (Credits). Mit größeren Handelsschiffen kann man natürlich auch mehr Gewinn machen - das relativiert sich mit der Zeit jedoch ebenfalls.
Hier stellt sich (zumindest für mich) natürlich immer wieder die Frage - gibt es da wirklich einen Wettkampf? Das muss jeder für sich selbst beantworten...

Nüchtern betrachtet gibt es also eigentlich nur ein Thema, wo Pay2Win (allerdings nur anfänglich) zum Tragen kommen könnte - das PvP.

Star Citizen Datum

19. April 2954

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